Das Figuren-Ensemble auf dem Johannisplatz hat sich Ende 2023 neuerlich erweitert. Es ist kein Hirte, sondern eine hübsche Hirtin in kurzen Jeans. Und es sind wider den Anschein nicht zwei Hirtenhunde, sondern es ist nur einer. So wie die nahe Bronzeplastik „Spiegelbild“ nur einen Stier darstellen soll. Also die Spiegelung einer Spiegelung.
Derart stellt sich die seit 2017 von Künstler Tim Weigelt Jahr für Jahr zum Adventsbeginn vorangetriebene Figuren-Erweiterung des Weihnachtskrippenspiels dar. Sonntagnachmittag gab Tim Weigelt gemeinsam mit Café-Daheme-Chef Johannes Haschke von der Innenstadt-Initiative und mit Daniel Illing vom Eigenbetrieb Jenakultur quasi offiziell den Blick frei. Nach Aufstellung der heiligen Kernfamilie vor sechs Jahren ergänzte Weigelt wieder und wieder das Ensemble, dessen Wachstum Jenakultur maßgeblich finanziert und von der Initiative Innenstadt unterstützt wird. Zwei der heiligen drei Könige – einer mit Fahrrad, einer mit Corona-Mundschutz – wie auch ein Engel mit Klarinette und ein Kamel wechselten seit 2017 aus Weigelts Atelier auf den Johannisplatz. „Die Männer waren bissel in der Überzahl“, sagte Weigelt über den Entscheid für eine Hirtin. Und Künstlerkollege Hermann Grüneberg, dessen Stier-Bronzeskulptur „Spiegelbild“ 2017 auf den Johannisplatz kam, habe sehr positiv auf das Hirtenhunde-Pendant reagiert. „Er sagte: ‚Was kann‘s Besseres geben?‘“ Tim Weigelt sieht das Anwachsen seines Ensembles mit Genugtuung. „Es ist in Bewegung wie alles.“
Foto: Thomas Stridde
Original-Artikel vom 03.12.2023: Ostthüringer Zeitung